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Behind the Scenes: Unser Besuch in Indien

von Kathi - 5 Apr, 2023

Behind the Scenes: Unser Besuch in Indien

Diesen Februar waren unsere Creative Director Nik und die Marketing Managerin Katha in Kolkata, Indien. Primär ging es bei dem Besuch darum, unsere Lieferanten in Indien endlich wieder vor Ort zu treffen. Vor Covid haben wir uns mehrmals im Jahr gegenseitig besucht, durch die Reisebeschränkungen und Co. war das für längere Zeit leider nicht möglich. Umso schöner, dass wir nun wieder die Möglichkeit hatten. 

Für Katha war es der erste Besuch in Indien. Es war aufregend und interessant zugleich, in die fremde, aber besondere Kultur einzutauchen und kennenzulernen. Anfangs etwas ungewohnt war für sie das Klima, die vielen verschiedenen intensive Gerüche, die Slums und der aufregende Straßenverkehr. 

Mit Nik an der Seite hatte sie jedoch jemand, der Indien schon oft besuchte. 

Durch die vielen Besuche und unserer langjährigen Zusammenarbeit mit unseren Partnern sind neben einem Arbeitsverhältnis auch Freundschaften entstanden.  

Bei unseren Besuchen vor Ort sind wir hauptsächlich in der Fertigung, den Show Rooms und Büros unserer Partner anzufinden. Gemeinsam werden neue Ideen, Produkte, Designs und Lederarten besprochen und realisiert. Dabei achten wir jedoch immer darauf, dass die Designs auch weiterhin zeitlos und funktional sind. Teilweise werden auch bereits etablierte Styles verbessert und überarbeitet. Neben der Designabteilung waren wir dann natürlich auch in der Fertigung. Dabei sind wir jedes Mal aufs neueste von der Handwerkskunst und der Liebe zum Detail beeindruckt.

Neben dem Besuch unserer Lieferanten war die Besichtigung der Organisation “Calcutta Rescue” ein weiteres Highlight auf der Agenda. 

Calcutta Rescue

Calcutta Rescue ist ein sozialer Verein, mit mehreren verschiedenen Projekten, den wir bereits in der Vergangenheit gerne unterstützt haben. Durch unsere Reise hatten wir nun auch die Möglichkeit einige der sozialen Projekte direkt vor Ort zu besuchen. 

Street Medicine + Mutter & Kind

Zum einen durften wir das „Street Medicine“ und "Mutter und Kind" Projekt besucht. Bei dem Street Medicine Projekt handelt es sich um einen Bus, der direkt in die Slums vor Ort fährt. Dort werden dann Medikamente, Nährstoffe und Nahrung an die betroffenen Bewohner ausgegeben. Bei dem „Mutter und Kind“ Projekt handelt es sich um ein Programm zur Unterstützung von schwangeren Frauen und Müttern mit Kleinkindern, die leider in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen. Das Programm bietet medizinische Versorgung, Ernährungsberatung, Bildungsangebote und finanzielle Unterstützung für die Betroffenen und ihre Familien an. In einer mobilen Ambulanz werden Mütter und Kinder regelmäßig untersucht und behandelt. In der Regel werden die Frauen ab der Schwangerschaft begleitet, bis die Kinder ca. 2 Jahre alt sind. 

Für beide war es ein sehr emotionales Ereignis, die Mütter und Kinder in solcher Armut zu sehen. Wir freuen uns daher umso mehr darüber mit Calcutta Rescue ein besseres Morgen zu erschaffen. 

Das Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Armut und Ungleichheit in Kalkutta und hat das Leben vieler positiv beeinflusst. 

Bildungsprojekt

Ein weiteres Programm, das wir besucht haben, war das Bildungsprojekt, die Tala Park School. Es ist ein Programm zur Förderung der Bildung in den Slums von Kalkutta. Das Projekt fördert nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Angeboten werden unter anderem allgemeine Nachhilfe, Computerkurse und Englischunterricht. In Indien steigt die Alphabetisierungsrate, sprich wie viele Personen Lesen & Schreiben können, leider nur sehr langsam an. Im Jahr 2018 lag der Alphabetisierungsgrad ca. bei 74% (Männer: ca. 82%, Frauen: ca. 66%). Dabei ist es so wichtig, denn die Bildung ist ein Schlüssel für den sozioökonomischen Fortschritt und dient zur Verbesserung und Veränderung der Lebensbedingungen von allen.

Ganz anders als in deutschen Unterrichtsräumen, saßen die Kinder mit ihren Unterrichtsmaterialien auf dem Boden kreuz und quer verteilt und hörten der Lehrerin und dem Lehrer aufmerksam zu. Trotz dem fehlenden klassischen Klassenaufbau wurden die Klassenzimmer durch die farbenfrohen Wandfarben und Mosaike am Boden zu einem kreativen und gemütlichen Ort zum Lernen. Die Kinder werden von dem eigenen Schulbus morgens abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause in ihre Viertel gebracht.  Dabei werden sie von vormittags bis nachmittags betreut und erhalten auch zwei Mahlzeiten in der Schule.

Etwas das die beiden besonders berührt hatte war die Gleichberechtigung der Geschlechter. Dies ist in Indien leider immer noch kein Standard. Nach wie vor haben Männer bei der Schulausbildung Vorrang, was sich auch bei der Alphabetisierungsrate widerspiegelt. Daher hatte es uns umso mehr gefreut die gemischten Klassen aus Mädchen und Jungs zu sehen. 

Ich hoffe Katha und Nik konnten dir einen kleinen Einblick von ihrem Besuch in Indien geben. 

Wir wünschen dir eine schöne Woche!

Dein myBagFactory-Team